6. Lieber Querdenker als Hochstapler: das Format eines Bewerbungsfotos.

Das klassische, konservative Bewerbungsfoto kommt im Hochformat. Bei mir gibt es einen Zuschnitt auch im Hochformat, aber gleich mit dem Warnhinweis „Ich mag Hochformate auf Bewerbungsfotos nicht, ich erzähle Ihnen gleich, wieso“.

Ich schieße meine Bewerbungsfotos von Anfang an im Querformat. Bei den immensen Dateigrößen und Auflösungen, die moderne Kameras wie die von mir verwendete Canon 5D Mark II mitbringen, ist es kein Problem, nachträglich ein Hochformat daraus zu schneiden – andersherum wird es schon schwieriger. Ein paar Gedanken zum Querformat:

1. Platz
   Beim Hochformat sind mindestens drei, manchmal gar vier Seiten des Bewerbungsfotos von Ihrer Schulter bzw. Ihrem Oberkörper gefüllt: die linke, die rechte und die untere. Das wirkt schnell bedrängt und eng.
2. Weißraum
   Ich erzähle meinen Kunden immer einen umfangreichen Schwank, warum ich die luftigen Querformate bei Bewerbungsfotos so schön finde. An dieser Stelle sei nur so viel gesagt: Querformate haben eine ganze Menge Weißraum – und Weißraum bringt seit jeher automatisch einen Hauch von Luxus mit sich. Auch in Ihre Bewerbungsfotos!
3. Komposition
   Man kann ein Hochformat nicht in dem Maße in den goldenen Schnitt bringen, wie das bei einem Querformat möglich ist. Nun bin ich kein Lehrbuch-Fotograf, der in jedem seiner Bewerbungsfotos unbedingt das „Kleines zum Großen wie Großes zum Ganzen“-Prinzip millimetergenau umsetzen muss. Fakt ist aber: Querformate bieten mehr Raum für Komposition und räumliche Gestaltung als Hochformate.

Eine weitere Preisfrage: Kopf anschneiden oder nicht? Kurzum: Ich mach’s gerne. Aber, und das ist das große Aber: Ich schneide niemals in die Stirn, sondern immer nur in die Haare. Und ich zwinge es Ihnen nicht auf – bei mir bekommen Sie die freie Wahl, ob Sie ihr Bewerbungsfoto im originalen Querformat, im Querformat mit angeschnittenem Kopf oder im Hochformat verwenden möchten.